Mittwoch, 15. Oktober 2008

Die Glut

Vorab 'ne Anmerkung: Könnte nich so ganz jugendfrei sein. Aber was anderes is mir momentan nich eingefallen ^^ Also wenn's irgendjemanden stören sollte, was da beschrieben wird, dann sagt's einfach *g*


Des leisen Flackerns dunkler Hauch
Fährt wohlig über feuchte Stirne,
Küsst den Flaum auf warmen Bauch
Und zeigt, der Andre will es auch.
Gespräche mit verborg'ner Stimme.

Geduldig wird mit Lust gespeist,
Was zitternd auf den Lippen glänzt,
Ein Schauer, der die Luft vereist,
Der suchend auf dem Nabel kreist
Und Wahn mit Vorstellung begrenzt.

Ein Sturm aus stummer Flammenflut
Ergießt sich wankend in den Leib,
Sie fordert ohnmächtig Tribut,
Verbrennt die Scham mit ihrer Glut
Und lässt zurück ein nacktes Weib.

Freitag, 10. Oktober 2008

Selbstbefreiung

Ein Beispiel von jemandem, der sich nie gefunden hat.


Sie kriechen winselnd vor ihm her
Er hört sie weinen, betteln, flehn
Sie wollen leben, doch er starb zu oft
Wie konnten sie ihn übersehn?

Er hört sein Herz, es schlägt für ihn
Er hat sich Fehler nie verziehn

Er hört sein Herz, es schlägt zu laut
Er hat sich niemals selbst vertraut

Er läuft verirrt den Gang entlang
Schießt wahllos auf die Massen
Die, die ihn nie sehen wollten
Bis er lernte, sie zu hassen

Er steht vorm Spiegel, schaut sich an
Merkt, dass er nichts erkennen kann

Verzweifelt lautlos an den Tränen
Die hinter seinen Augen brannten
Denkt grinsend daran, als er kam
Und sie um ihre Leben rannten

Plötzlich bemerkten sie ihn
Endlich blickten sie ihn an
Und er genoss die blanke Angst
Die ihnen aus den Augen rann

Er sieht die Massen, blickt sich um
Wie sie dort liegen, tot und stumm

Er geht 'nen Schritt, ein kleines Stück
Doch nicht nach vorn, sondern zurück

Er dreht sich um sich selbst und schreit
"Warum nur triebt ihr mich so weit??"
Schießt sich ins Herz, die letzte Tat
Besiegelt den Verrat.

Montag, 6. Oktober 2008

Einblick

Ein Gruß, ein Blick, ein sanfter Druck,
Ein warmer Kusseshauch.
Erwartung, Angst, ein kleiner Ruck,
Er weiß, sie spürt es auch.

Auf kalter Wange warme Hand
Ersehnt, erspürt, erfüllt,
Nur Vorsicht, langsam, fern vom Rand -
Er fängt sie, als sie fällt.

Erlosch'nes Licht, voll Zärtlichkeit,
Auf kussbedeckter Haut.
Ein Sinn, ein Traum: Unendlichkeit.
Kein Wort, kein Ton, kein Laut.

Ein Kuss, ein Blick, ein sanfter Satz,
Ein letzter Liebesschwur.
Ich hab' dich lieb, mein kleiner Schatz,
Bevor er wieder fuhr.


Anm.: Durch die letzte Zeile nicht gerade zum Thema "Befreiung" passend, aber ist mir eingefallen, als ich was dazu überlegt hab. Und ja, ich weiß, ich hab' lange nichts von mir hören lassen, aber ich versuch, weiter dranzubleiben :-)