Donnerstag, 30. April 2009

Umarmung

Von dir merk' ich am Tage nichts
Kein Bild, das aus dem Traume bleibt
Kein Herzschlag, der die Seele sticht
Kein Reim von dir in dem Gedicht
Das mir mein Leben stets beschreibt.

Doch wenn ich abends zu viel fühle
Dann öffne ich ein Fenster dir.
Du ordnest das, was in mir wühlte
Für heiße Tränen bringst du Kühle
Hitze dann, wenn ich erfrier.

Leg' ich mich trüb zum schlafen nieder
Wartest du bereits auf mich.
Du summst durch Daunen weiche Lieder
Legst dich schwer auf meine Glieder
Bewachst im Schlafe mein Gesicht.

Die Worte, die du sprichst, sind Balsam
Auf zerkratzter, wunder Seele
Dein Herzschlag der mich weckt ist heilsam
In deinem Arm die Sorgen einsam
Die mich sonst im Traume quälen.

Mit dunklen Winden bist du Retter
Umarmst mich wie ein kleines Kind.
Erreicht mich dann dein warmer Äther
Wissen nur die Kilometer
Dass wir nicht beisammen sind.

Sehnsüchtig

Wieder stehe ich am Rande jener Grenze
Und wieder deklariere ich 10.000 Meilen als
Nichtig
Wieder spiegelst du vor mich nicht zu erkennen
Der Nebel lichtet sich, doch du bleibst unein
Sichtig

Wieder trete ich durch den alternden Staub
Und wieder befinde ich lächerliche Linien als
Wichtig
Meine gellenden Schreie durchbrechen die Stille
Dieser Nacht, doch du diffamierst sie als unauf
Richtig

Denn

Deine Probleme seien ja so verdammt viel
Schichtig
Und meine Absichten völlig undurch
Sichtig
Zwie
Lichtig

Die Wahrheit ist doch
Ich bin dir keinerlei Rechenschaft
Pflichtig

Ich bin doch nur sehn
Süchtig

Ich stehe an deiner Grenze
Und der Regen prasselt auf mich
Nieder
Ich öffne meine Augen
Lider
Nie wieder

Freitag, 24. April 2009

Uns

Das Gras um uns
Wird blass
Und taucht in unbekannte Sphären ein
Unbekannt
Für Uns

Ich frage mich
Wie kann
Verlust des Schutzes so unwichtig sein
Unwichtig
Für Uns

Uns
Das sind Wir
Du und Ich
Ich und Du
Der Wärter
Und sein Tier

Uns
Das sind Wir
Du und das Papier
Ich und das Klavier
Ich spüre meine Gier
Hab es im Visier
Dein Lebenselixier

Die Menschen leben sich tot
Und der Himmel färbt sich rot
Alles nur
Für Uns

Die Erde rüttelt am Sein
Und so bleiben wir allein
Alles nur
Für Uns

Uns
Das sind Wir
Du und das Papier
Ich und das Klavier
Ich spüre deine Zier
Bis ich die Kontrolle verlier'
Und mit dir kollidier'

Donnerstag, 23. April 2009

Schöpfung

Der Anfang kam ihm schleichend,
Als flüsternde Idee.
Doch das war nicht ausreichend,
Viel mehr musste gescheh'n.

Gedanken brauchen Form,
Damit sie standfest steh'n;
Verlassen traute Norm,
Um Neuland zu begeh'n.

Er muss sie sanft erspür'n,
So lockt er sie heraus.
Er muss sie langsam führ'n,
Sonst ist's vor'm Anfang aus.

Ein erster Schritt gesetzt,
Das Ziel noch nicht in Sicht
Die Lippen feucht benetzt,
Damit der Mund nun spricht.

Das erste Wort strömt aus,
Entflammt die Eisesluft
Zieht mehr Ideen hinaus,
Füllt auf die alte Kluft.

Ein neues Werk entsteht,
Vollendet ist sie nie
Die Welt, die nie vergeht.
Ein Anfang ohne Ziel.

Dienstag, 21. April 2009

Reset

Lyric Letter wird wiederbelebt.

Von allen Urmitgliedern, mal abgesehen vom Träger des Lichts, der bloggertechnisch nicht länger aktiv ist [Insofern das Gegenteil eintritt - Melden!].

Demnach:

Das Prinzip bleibt bestehen.

Jeden Montag ein neues Wort von einem der vier Schreiber, woraufhin jeder einzelne ein Gedicht schreibt, in Verbindung mit eben jenem Begriff.

Den (neuen) Anfang macht das Wort Anfang.