Von dir merk' ich am Tage nichts
Kein Bild, das aus dem Traume bleibt
Kein Herzschlag, der die Seele sticht
Kein Reim von dir in dem Gedicht
Das mir mein Leben stets beschreibt.
Doch wenn ich abends zu viel fühle
Dann öffne ich ein Fenster dir.
Du ordnest das, was in mir wühlte
Für heiße Tränen bringst du Kühle
Hitze dann, wenn ich erfrier.
Leg' ich mich trüb zum schlafen nieder
Wartest du bereits auf mich.
Du summst durch Daunen weiche Lieder
Legst dich schwer auf meine Glieder
Bewachst im Schlafe mein Gesicht.
Die Worte, die du sprichst, sind Balsam
Auf zerkratzter, wunder Seele
Dein Herzschlag der mich weckt ist heilsam
In deinem Arm die Sorgen einsam
Die mich sonst im Traume quälen.
Mit dunklen Winden bist du Retter
Umarmst mich wie ein kleines Kind.
Erreicht mich dann dein warmer Äther
Wissen nur die Kilometer
Dass wir nicht beisammen sind.
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7 Kommentare:
Sehr schön.
Mir gefällt das Reimschema, kam mir noch nicht sonderlich oft unter. Die Szeniere ist ebenso gut kreiert, mal wieder tolle letzte Sätze.
Und ich steh drauf, wie du bei vielen Gedichten etwas in das Altertümliche gleitest. Das mag nur mir so vorkommen, aber ich find's ja auch geil. =D
@Jay: Danke.
@Marco: Für die modernen Gedichte bist ja auch du zuständig, da muss ich ja ein bisschen "altertümlich" werden :D
Ich mag genau dieses Altertümliche nicht so sehr.
Das das Gedicht hier ist einfach sehr gut gelungen, das muss man sagen. =)
Nur mal so der Neugierde wegen, was ist den "altertümlich" daran und was meint ihr damit?
Die Art, wie die Wörter verwendet werden, irgendwie. Nicht unbedingt die Wörter an sich.
Z.B. das Abkürzen der Wörter, anstatt merke merk' oder lege leg' oder anstatt "Damm öffne ich dir ein Fenster" "Dann öffne ich ein Fenster dir" usw.
Ah. Verstehe was ihr meint. :)
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