Sonntag, 31. August 2008

Fremd

Ich hab mich nochmal an dem Thema versucht und mein Gedicht gründlich überarbeitet.
Bitteschön:


Ich komm heut Nacht nach Haus
Und sperr die Tür mir auf
Um dann still dazustehn
Und starr hinein zu sehn

Ich wage keinen Schritt
Die Angst, sie nimmt mich mit...

Die Dunkelheit regiert
Ich glaub, mein Herz verliert
Es hält nicht lange Stand
Und meine schwache Hand
Sinkt ängstlich an die Wand

Eiskalt schreckt sie zurück
Als ich dich dann erblick
Dein Schatten in der Tür
Ist viel zu nah bei mir

Ganz leise stehst du da
Ich denk an das, was war...

Still heimlich lächelst du
Schnürst mir die Kehle zu
Begierde im Gesicht
Die mich von Neuem bricht

Der Mond lacht kalt und laut
Ich hab mich nie getraut
Du hast mein Herz zertrennt
Zu lang schon bist du fremd

Sie dreht sich um und rennt.

Donnerstag, 28. August 2008

Heimatlos

Ich komm heut Nacht nach Haus
und sperr die Tür mir auf
um dann still dazustehn
ins dunkle Heim zu sehn
und mir einzugestehn:

Das ist nicht mein Zuhaus
Die Augen gehn mir auf
Zu lang schon ist es fremd
Das ist es, was mich lähmt

Sie dreht sich um und rennt.

Mittwoch, 27. August 2008

Erinnerung

So fremd klingt des Schlüsselbunds Klirren
Und tönt wie ein Glockenschlag hell
Um dunkelste Nacht zu verwirren.
Es ruft mich mein Gast zum Apell.

Erinnerung, Tochter des Teufels,
Du haust hier, als wär' es dein Schloss.
Du isst mit mir an meiner Tafel
Und tränkst nur mit Tränen dein Ross.

Dein Anblick, dein Wort lässt mich zehren,
Ruft Bilder hervor aus der Zeit
Die ich so verlangend begehre.
Du stürzt mich in Abhängigkeit.

Wie sollte ich ohne dich leben,
Erinnerung, Tochter vom Tod?
Was mehr kann ich dir denn noch geben
Als das, was ich dir bereits bot?

Dämonin, Vergangenheitswächter,
Dies Haus hier, es war einmal meins.
Du bist ein zu gieriger Pächter,
Erinnerung: Mörder des Seins.

Sonntag, 24. August 2008

Liebe gegenüber einer Zukunft

Elternliebe. Mir ist gar nichts zum Wort der Woche eingefallen, aber da ich noch irgendetwas abliefern wollte, zwang ich mich sozusagen etwas zu schreiben. Das kam dabei raus. Wie das letzte Gedicht wurde es nicht noch einmal überarbeitet. Ich wollte es leben lassen, so wie es entstanden ist. Durch gewissen Zwang, etwas Glück und den Zufall. Wie vielleicht ein Baby. Hehe. Welch Vergleich.

Liebe gegenüber einer Zukunft

Ich seh die Menschheit verdummen
Massenmörder Lieder summen
Ich sehe Dunkelheit, doch kein Licht
Ich sehe dich und ich sehe mich

Du siehst dich und du siehst auch mich
Du siehst das Hell, das Dunkel nicht
Du siehst die Menschheit verstummen
Du willst ihr geben, ein Summen

Ein Wesen zu setzen in diese “Demokratie“
Grenzt schon fast an unheilbare Soziopathie
Ein Wesen zu setzen in jene grausame Welt
Einer Überlebensskala zusehn, wie sie fällt

Und doch sehe ich den Bengel schon vor mir liegen
Wir lieben ihn so sehr und er lernt uns zu lieben
Er wird älter und reift heran zu einem wahren Mann
Der merken wird, dass Liebe hier nicht überleben kann

Ich seh meinen kleinen Jungen vorwärts gehen
Ich seh unsre Gräber auf dem Friedhof stehen
Ich seh wie Licht und Dunkelheit sich treffen
Ist der Wunsch nach Unsterblichkeit vermessen?

Liebe, echte Liebe, wurde dem Kind gegeben
Hass, echter Hass, ohne wird man nicht überleben
Liebe, wahre Liebe, bringt den Tod
Hass, falscher Hass, färbt diesen so rot

Hör auf (d)ein Leben zu riskieren
Und fang an es zu akzeptieren
Die Menschen sind nunmal wie sie sind
Es tut mir Leid, doch ich will kein Kind

Samstag, 23. August 2008

Loslassen

Sonntagmorgen und der Morgentau
Flieht gemeinsam mit dem Morgengrau.
Es röten Deine kalten Wangen,
Und erfüllt wird lebensfroh die Luft
Von des frisch gefallnen Laubes Duft.
Hältst freudig Händchen, voll Verlangen

Nach allem Neuen, das sich zeigt,
als lächelnd sich Dein Köpfchen neigt.
Dann löst Du Dich aus unsrer Mitte
Und entdeckst, was dort am Boden fleucht.
Deine Augen werden groß und meine feucht.
Es folgen Deine ersten Schritte.

Mittwoch, 20. August 2008

Rücksicht

Ihr schenkt mir euer Ohr
Wenn tausend Worte brennen.
Ihr kennt sie meist, bevor
ich selbst sie kann benennen.

Ihr schenkt mir eure Hand
Wenn meine Schritte zittern.
Ihr führt mich unerkannt
Vorbei an manchen Gittern.

Ihr schenkt mir euer Herz
Wenn mich die Welt nicht kennt
Es führt mich stets heimwärts
und ist doch das, was trennt.

Nur eure Liebe brauche ich,
Ich weiß, was euch gefällt.
Darum nun öffne ich mich nicht,
Spiel' euch die heile Welt.

Dienstag, 12. August 2008

Sehnsucht

Als ich angefangen habe, das Gedicht zu schreiben, hatte ich eigentlich etwas anderes vor, als letztendlich dabei herauskam. Deswegen hat es wohl auf den ersten Blick auch nicht mehr allzu viel mit dem Thema "rastlos" zu tun... Entschuldigt bitte. Jedoch ist es ja unter diesem Gedanken entstanden und passt deshalb trotzdem zu unserem Wort der Woche. Bitteschön:


Du lachst die Welt an
und sie lacht dich aus
Du ziehst die Knie heran
starrst stumm aus dem Fenster raus

Wenn du lautlos weinst
und alle um dich lachen
Wenn du lauthals schreist
und keiner drandenkt aufzuwachen

Wenn du still zerbrichst
und sie nichtmal den Kopf heben
Wenn du schließlich stirbst
und alle andern weiterleben

Dann ist nichts mehr von dir
übriggeblieben

Durch nasse Augen sehe ich
wie deine kleine Welt zerbricht
Du drehst den müden Kopf
und deine Lippen öffnen sich
Du siehst mich flehend an
und leise flüsternd fragst du mich:

Kannst du mir sagen
warum die Sonne
ohne dich nicht scheint?
Warum der Himmel dort oben
so bitterlich weint?

Der Regen hämmert an die Scheibe
Du fragst mich, ob ich bei dir bleibe
und mir mit dir die Zeit vertreibe

Mein Kopfschütteln zerfetzt dir
das Herz und mir
wird kalt.

Sehnsucht

Du träumst von Sehnsucht und von Glück
An sonnenhellen Tagen
Doch du bewegst dich nicht ein Stück
Um dich daran zu wagen.

Tief in dir drin herrscht stets der Drang
Mal durch die Welt zu ziehen
Stattdessen schaust du Talkshows an
Um vor dir selbst zu fliehen.

Dein Innerstes begehrt wild auf
Du fühlst es in dir sträuben
Du kennst Methoden schon zu Hauf
Um rasch es zu betäuben.

Dein Schweinehund, so nennst du ihn,
Lässt dich nicht richtig leben
Statt gegen ihn in Krieg zu zieh'n
Bleibst du doch lieber liegen.

So suchst du dir bequem heraus
Was dir dein Glück verdirbt
So geht es zu, Jahr ein, Jahr aus,
Bis deine Sehnsucht stirbt.

Keine Luft für die Lunge

Das Gedicht habe ich vor einer halben Stunde angefangen und dann in einem Rutsch fertig geschrieben. Ich habe es danach nicht nochmal überarbeitet. Zu lustlos.

Keine Luft für die Lunge

Stickige Luft und ein kleines Kind,
Das sich die Seele aus dem Leibe schreit
Was dem abartigen, grausamen Tod
Irgendwie etwas Unschuld verleiht

Seit Jahren läufst du und kommst doch nirgendwo an
Man sollte aufgeben und sterben, wenn man kann
Kennst nichts anderes als die nicht enden wollende Jagd
Doch was, wenn nicht der Körper, sondern der Verstand versagt

Wenn dein beschissenes Leben erneut vor deinem Auge kollidiert
Weil dein inneres Ich erneut den Kampf um deine Seele verliert
Obwohl es jedes Mal viel härter trainiert
Und jedes Mal mehr und mehr Schläge pariert
Dritte Runde - deine Lunge kollabiert
Viel zu viel gesetzt und viel zu viel riskiert
Verloren - Wie oft ist das jetzt schon passiert?

Im gottverdammten Leben gibt’s mehr als nur schwarz und weiß
Die Sinn-Suche definiert sich nicht über kalt und heiß
Was ist schon Karma, Schicksal oder Glück?
Dein altes Leben kriegst du nicht zurück

Während du verblutest
Und dennoch vermutest
Das hätte was Gutes
Verbrennt deine Seele vor deinen Augen
Kannst es zwar sehen, doch einfach nicht glauben

Wer wird sich an dich erinnern, wenn du erst mal nicht mehr bist?
Jeder kennt den Teufel; keiner die, deren Seelen er frisst
Keine Luft für deine Lunge, ein kleines Kind und dessen Geschrei
Sagen dir, es ist zwar das Ende, aber noch lange nicht vorbei

Die Eigene Seele verlieren und eine andere retten
Du packst das Kind; beginnst es mit dir zu schleppen

Kleines Kind in deinem Arm
Keine Luft für die Lunge
Renn um dein Leben
Tapferer Junge

Schaffenspause

Ich sitze vor dem Fernseher.
In ihm tobt ein Eichelhäher.
Ich lege mich hin.
Er sucht nach dem Sinn.
Ich drehe mich von links nach rechts.
Herr Eichelhäher ist Freund des Spechts.
Es kribbeln mir meine Glieder.
Auf gehn die Flügel und nieder.
Meine Füße finden keine Ruh
Und der Eichelhäher krächzt dazu.
Doch ich verschränke meine Arme.
Ob Herr Eichelhäh’r sich erbarme?
Ich kämpf gegen das Kribbeln an.
Ob Herr Specht mit Frau Specht noch kann?
Ich fahre mir durchs klamme Haar
Frau Specht und Eichelhäh’r? Ein Paar?
Ich lege mich wieder hin.
Für uns beide fehlt der Sinn.
Ich stehe auf.
Ich verschnauf,
Kehre zurück zum PC.
Jetzt geht es nicht mehr.
Tschüß, Herr Eichelhäher!
Nun bleibe ich zäh
Ich muss
Bleiben.
Zum Schluss:
Schreiben,
Schreiben,
Schreiben.

Samstag, 9. August 2008

Apell an den gewillten Paten

Den Spendenscheck bringst Du ins Armenhaus,
Des Jahresendes wohl bemessne Gaben,
Fragst, wie lange sie sich wohl dran laben,
Und gehst dann schnellen Schrittes wieder raus.

Doch hast Du je ein liebes Wort gesprochen,
Und weißt Du, wer Dein Patenkindlein ist,
Die Gottverlassne, die Dein Geld hier frisst,
Aus deiner Hand, nachdem Du raus gekrochen?

Dein Scheckbuch macht sie sicherlich schnell satt,
Und satt zu sein ist wichtig und tut gut,
doch braucht sie mehr des treuen Freundes Mut,
der zuhört, Liebe gibt an Geldes statt.

So lass sie lächeln, während sie sich labt,
und fühl dich gebend, gleichsam wie begabt.

Donnerstag, 7. August 2008

Verkannte Gabe

Manch Tage und Nächte vergeh'n wie der Winter
Ich suche nicht mehr nach verlorenen Wegen
Die frostig und kalt meine Sicht mir behindern
Und wandle nur blind auf zerbrochenen Stegen.

Alltägliches ist es, was dunkel ich sehe
Normale Gestalten erschaff' daraus ich
Ich denk' drüber nach, bis ich dann verstehe
Die Träume in mir haben viel mehr Gewicht.

Nun schließlich erwecke, beschwöre auch ich,
Verzag' an den Bildern, doch gebe nicht auf
Ruf' Schatten aus Farben, das Dunkel ins Licht
So klein es auch ist, so viel nehm' ich in Kauf.

Ich suche die Menschen, ganz leise und still,
Bin vorsichtig, ausdauernd, stets nur charmant
Sie denken so anders, als ich es doch will,
Und sagen, ich hätte mich selber verkannt.

Wie groß ist es schon, was ich einst für sie spann?
Ich lebe doch immernoch nur vor mich hin,
Tu das, wovon jeder sagt, dass ich es kann
Und gebe so allen, nur mir keinen Sinn.

Die Gabe

Ohne groß zu sinnieren
Ein Wort direkt in mein Herz zu schmieren
Gemeinsam neue Ziele anzuvisieren
In kalter Nacht nicht mehr zu frieren
Weil wir uns in uns verlieren
Zusammen brillieren
Statt nur zu funktionieren

Willst du es wirklich riskieren
Diese Gabe zu verlieren
Und neben mir zu erfrieren?

Durch dein Analysieren
Dein ständiges Gieren
Das Leben zu reduzieren
Auf richtiges Reagieren?

Fang an, wieder einfach auszuprobieren
Dein Leben neu zu kreieren
Und deine eigene Melodie zu komponieren!

Die Vergangenheit lässt sich nicht ausradieren.

Gaben der Einsamkeit


Gaben der Einsamkeit

Sie wandert durch die alten Gassen einer längst vergessenen Zeit
Andere Kinder träumen, während sie in "der" Wirklichkeit verweilt
Er wandert durch die gleichen alten Gassen der gleichen Zeit
Er ist all die gestorbenen Träume und die "andere" Welt leid

Sie musste schon früh feststellen, dass nicht jede Wunde verheilt
Er muss jetzt feststellen, dass jeden Menschen das Ende ereilt
Ein Kind ohne Hoffnung in einer Welt ohne Sicht
Und ein blinder Mann in einer Welt ohne Licht

Sie reicht ihm ihre Hände - er kann sie nicht sehen
Er schenkt ihr seine Liebe – sie weiß, sie wird vergehen
Vollkommen blind und taub für die Welt um sich herum
Sie haben nichts zu sagen und so bleiben sie stumm

Er kam in diese Welt um endgültig zu sterben
Da beginnt sie sein Leben mit Gold einzufärben
Die Gabe einem Menschen zu zeigen, man ist nicht allein
Wer man wirklich ist, ist immer mehr, als man vorgibt zu sein

Sagt sie auch nur ein Wort tritt Schmerz in sein Gesicht
Ihre helle Stimme bricht an dieser Welt wie Licht
Ihre kleinen Hände ranken sich um sein mürbe gewordenes Bein
Das kleine Mädchen und der blinde Mann sind nicht länger allein

Viele Jahrzehnte später atmet der blinde Mann reine Luft
Nicht vollkommen rein; eine kleine Priese von ihrem Duft
Gibt ihm das Gefühl, wieder ein lebendiger Mensch zu sein
Und obwohl das Mädchen nie existiert hat, ist er nicht allein

Mittwoch, 6. August 2008

Willkommen!

Sei willkommen, lieber Blogger!
Egal ob Hopper oder Rocker,
Ob Jesus oder Antichrist,
Ob Pazifist oder Faschist -
Naja, das letzte neh'm ich weg,
Faschisten sind der letzte Dreck.

Nun gut, wo hab' ich aufgehört?
Verdammt, ich werde noch gestört.
Ach ja, das Weblog hier entspricht
Genau dem, worauf wir erpicht:
Ein Blog zum Schreiben, auch für dich
Scheust du dich vor Gedichten nicht.

Egal ob Reime oder keine
Wir legen dich an keine Leine.
Fühl dich frei und ungebunden,
Wenn dich in deinen stillen Stunden
Plötzlich, unvermittelt, etwas packt
Und die Stimm' im Kopf dir sagt:

Lass uns schreiben, hör auf mich!
So süße Worte flüster ich
auch dir in deine Feder ein,
Geh' auf mich ein, lass mich hinein!
Dann zög're nicht, nein, nimm den Stift
Und bann' die Stimme in die Schrift.

Zum Ansporn, solltest du verzagen,
Dich an gar kein Thema wagen,
Geben wir dir wöchentlich
Nur ein Wort, mehr brauchst du nicht.
Nimm's als Anlass, dichte nun,
Von Allem, was damit zu tun.

Wenn du jetzt Lust hast, sag es mir,
Die Zugangsdaten schick' ich dir.
Du wirst ein Autor dieser Seite,
Trägst sie fortan in auch die Weite.
Jeder Mensch darf darauf schreiben,
Viele seiner Werke zeigen.

So sei willkommen, lieber Dichter,
Man freut sich auf neue Gesichter.
Wir laden herzlich dazu ein,
hier mit uns beisammen zu sein.
Kritik, Lob, Anerkennung, Rat -
An nichts davon wird hier gespart.