Keine Luft für die Lunge
Das sich die Seele aus dem Leibe schreit
Was dem abartigen, grausamen Tod
Irgendwie etwas Unschuld verleiht
Man sollte aufgeben und sterben, wenn man kann
Kennst nichts anderes als die nicht enden wollende Jagd
Doch was, wenn nicht der Körper, sondern der Verstand versagt
Weil dein inneres Ich erneut den Kampf um deine Seele verliert
Obwohl es jedes Mal viel härter trainiert
Und jedes Mal mehr und mehr Schläge pariert
Dritte Runde - deine Lunge kollabiert
Viel zu viel gesetzt und viel zu viel riskiert
Verloren - Wie oft ist das jetzt schon passiert?
Die Sinn-Suche definiert sich nicht über kalt und heiß
Was ist schon Karma, Schicksal oder Glück?
Dein altes Leben kriegst du nicht zurück
Und dennoch vermutest
Das hätte was Gutes
Verbrennt deine Seele vor deinen Augen
Kannst es zwar sehen, doch einfach nicht glauben
Jeder kennt den Teufel; keiner die, deren Seelen er frisst
Keine Luft für deine Lunge, ein kleines Kind und dessen Geschrei
Sagen dir, es ist zwar das Ende, aber noch lange nicht vorbei
Du packst das Kind; beginnst es mit dir zu schleppen
Keine Luft für die Lunge
Renn um dein Leben
Tapferer Junge
3 Kommentare:
Ich find' die erste und die letzte Strophe unheimlich gut, ein paar andere Ausdrücke und Vergleiche auch, zB "Jeder kennt den Teufel; keiner die, deren Seelen er frisst".
Was ich ein bisschen schade finde ist das "beschissen" und "abartig". Umgangssprache is ja ok, aber sie passt nich zu Ausdrücken wie "kollidiert", "pariert" und so weiter, finde ich.
Und es lässt sich besser lesen, wenn du die &-Zeichen als "und" ausschreibst.
Ich finde Wörter wie "beschissen" gerade gut, weil sie einen schönen Gegensatz bilden und Emotionen reinbringen.
Emotionen ist eh mal wieder das Stichwort. ^^
Super gemacht, Marco!
Die Reime find ich toll! Mal Paarreime, mal Kreuzreime, mal gleich 7 sich reimende Versenden...
Und den Inhalt hast du auch gut getroffen.
Deine Ideen sind einfach immer so klasse...
"Seit Jahren läufst du und kommst doch nirgendwo an
Man sollte aufgeben und sterben, wenn man kann"
"Wenn dein beschissenes Leben erneut vor deinem Auge kollidiert
Weil dein inneres Ich erneut den Kampf um deine Seele verliert"
Ich liiiiiebe diese bildhafte Sprache!
*schmacht*
Sehr schön Marco. Gefällt mir gut. Gerade die von Teresa schon beschriebe Varianz der Reime. Auch die Geschichte ist sehr schön und treffend. Ich sehe einen Versager, der immer nur das Motto "Alles oder Nichts!" lebte, doch meist Nichts bekommen hat und daher vollig unzfrieden mit seinem in seinen Augen wenig lebenwerten Leben ist, zumal er auch gesundheitlich angeschlagen ist. Dann sieht er die Chance, die letzte Chance, etwas zu erreichen, indem er dieses Kind zu retten versucht und gibt sich selbst dafür auf; er missachtet die Warnsignale seines Körpers (Lungen). Und am Ende bleibt es doch offen, ob er nun Alles oder wieder Nichts erreichen wird. Toll strukturiert. Eine Kurzgeschichte in Versform ;-)
Kommentar veröffentlichen