Donnerstag, 7. August 2008

Verkannte Gabe

Manch Tage und Nächte vergeh'n wie der Winter
Ich suche nicht mehr nach verlorenen Wegen
Die frostig und kalt meine Sicht mir behindern
Und wandle nur blind auf zerbrochenen Stegen.

Alltägliches ist es, was dunkel ich sehe
Normale Gestalten erschaff' daraus ich
Ich denk' drüber nach, bis ich dann verstehe
Die Träume in mir haben viel mehr Gewicht.

Nun schließlich erwecke, beschwöre auch ich,
Verzag' an den Bildern, doch gebe nicht auf
Ruf' Schatten aus Farben, das Dunkel ins Licht
So klein es auch ist, so viel nehm' ich in Kauf.

Ich suche die Menschen, ganz leise und still,
Bin vorsichtig, ausdauernd, stets nur charmant
Sie denken so anders, als ich es doch will,
Und sagen, ich hätte mich selber verkannt.

Wie groß ist es schon, was ich einst für sie spann?
Ich lebe doch immernoch nur vor mich hin,
Tu das, wovon jeder sagt, dass ich es kann
Und gebe so allen, nur mir keinen Sinn.

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hm... Ich finde es anstrengend, das Gedicht zu lesen. Vor allem die ersten 3 Strophen sind schwer verständlich für mich und wie ich finde unvorteilhaft gereimt.

Die letzte Strophe finde ich allerdings super.

Anonym hat gesagt…

Anstrengend fand ich es nicht. Ich kann es schön und durchgehend lesen. Die Wörter sind gut gewählt. Schöne Formen. Bei mir ist das Problem der Sinn. Ich habs 3 Mal gelesen und nur die Hälfte verstanden. Die ersten 3 Strophen erschließen sich auch mir nicht ganz. Aber die letzte ist echt gut, die hab auch ich kapiert. *gg*

Karen hat gesagt…

*g* Ja, die letzte Strophe. Ich schau mal, ob ich's nochmal überarbeite. Das, was ursprünglich die Idee war, kommt eigentlich so gar nich mehr raus ^^
Vielleicht mach ich auch ein komplett neues Gedicht und lass' das hier nur als Hirngespinst bestehen. Mal gucken, wie ich Zeit und Lust hab.

Anonym hat gesagt…

Ich fand ja deinen ersten Entwurf sehr, sehr gut. Ich hoffe du hast den noch! *gg*

Jay Nightwind hat gesagt…

Ich finde es gut.

Meadow, du hättest nie sagen dürfen dass für dich der Sinn nicht raus kommt. ;) Bedenke, der Text findet zweimal statt, einmal wenn du ihn schreibst, einmal wenn er gelesen wird.
Für mich, gibt er einen Sinn und ein Gefühl (ein Gedicht muss nicht beides haben) und ich war glücklicher als ich dachte du hättest das alles genauso sagen wollen, wie es da steht. :)

Es gibt nur eine Sache die mich stört:
Charmant. Dieses Wort wirkt so "fehl am Platze" für mich. Irgendwie soll es da nicht sein, finde ich. ;)

Karen hat gesagt…

@ Marco: Ich weiß nich, ob ich den ersten Entwurf noch hab, ich fand' den selber nich so gut, dass ich ihn wahrscheinlich gelöscht hab.

@ Jay: Es ist so, dass sich der Sinn des Gedichts gewandelt hat. Als ich überlegt habe, was ich schreiben sollte, hatte ich etwas anderes im Sinn als das, was jetzt dabei rausgekommen ist. Aber wenn es nicht auch in meinem "Sinne" wäre, dann hätte ich es nicht gepostet. Über das charmant denke ich auch nochmal nach, das war auch beim Schreiben eine Stelle, bei der ich gezögert hab... Mal seh'n, was sich noch ergibt ^^

Andreas Arnold hat gesagt…

Die Metrik deines Werks weiß zu überzeugen. Durch die 11- und 12-Silber hast Du die Möglichkeit, viel Inhalt in jede Verszeile zu packen, was Du mit sehr schönen Bildern auch ausnutzt, während das überwiegend daktylische Metrum (mit Auftakt) dem Ganzen eine tragende Melodie gibt. Gestolpert bin ich nur in S4V2, weil ich "Bin" betonen wollte, aber auch das lässt sich als leichtsilbigen Auftakt betonen, womit der Daktylus wieder perfekt wäre ;-)
Gern gelesen.