Montag, 4. Mai 2009

Distanz

Ein ausgestreckter Arm
Ein weißes Taschentuch
Ein tränenschwerer Blick
Gescheiterter Versuch

Dich festzuhalten, fernzuhalten
Und das zur selben Zeit
Zu anderem Verhalten
War ich noch nicht bereit

Mein Herz es schlug ganz leise
Es schlug ganz still für sich
Du solltest es nicht hören
Mein Herz nicht
und nicht mich

Doch einmal hast du deine
Hand daraufgelegt
Du hast gesagt:
„Es schlägt nicht mehr!“
Und ich:
„Es ist zu spät.“

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Also die ersten drei Strophen find ich sehr geil, vermitteln eine tolle Stimme und haben tolle Sätze, wie den ersten der Zweiten S. oder die ersten der Dritten (Eigentlich alle ersten Sätze...und der Rest auch.^^).

Nur Strophe 4...die sagt viel aus, an sich ne gute Idee, aber so Leid es mir tut, nicht gut umgesetzt. :/

Karen hat gesagt…

Der Anfang gefällt mir wirklich gut, vor allem die Eindrücke in der ersten Strophe. Einfache Sätze aber man weiß, was gemeint ist und was man vom Rest des Gedichts erwarten darf.

In der zweiten Strophe find' ich den zweiten Vers ein bisschen überflüssig, da die Gleichzeitigkeit ja eigentlich schon im ersten Vers angedeutet wird. Festzuhalten und fernzuhalten sind ja nur durch ein Komma getrennt. Schöne Idee, übrigens :)


Das Ende dagegen find' ich persönlich nich so toll. Es kommt zu sehr rüber wie "Dann ich so, und dann er so" etc. Also wie eine oberflächliche Unterhaltung, wodurch der letzte Satz in meinen Augen leider wie in einem Kitsch-Film klingt, in dem sich die Schauspielerin theatralisch zur Seite dreht, den Handrücken vor das Gesicht hält und im Schluchzen "Es ist zu spät" hervorpresset, um danach durch den Regen davonzurennen.

Schade eigentlich, ich find' die Idee für's Ende (und für's ganze Gedicht) wirklich schön.

Jay Nightwind hat gesagt…

Ich les die anderen Kommentare erst, wenn ich meinen fertig habe.

Ich finde es ist ein tolles Gedicht, vorallem der Bruch zum Ende. Es hat eine gewisse Harmonie bis zur letzten Strophe und die wird dann gebrochen, sowohl inhaltlich, als auch im Schriftbild. Cool.

Dass das lyrische Ich ein Zombie ist der nicht "Gehiiirnneee" sagt finde ich erstaunlich, aber toll. ;) Spaß bei Seite. Ich mag die Stimmung. Und das lose Reimschema gefällt. Ich und Reimschema ist ja immer so eine Sache, wir erinnern uns.

Tolles Gedicht.

Mal sehen was die anderen sagen.

CheeseSteakJim hat gesagt…

Strophe 1 ist mir zu sehr weißes Taschentuch und zu tränenschwer, also irgendwie zu klischeehaft traurig.

Strophe 2 und 3 gefallen mir recht gut, weil stimmig in sich selbst.

Bei der letzten muss ich mich Meadow und Marco anschließen ... da kommt irgendwie nicht ganz das durch, was -zumindest wahrscheinlich- ausgedrückt werden soll.

Anonym hat gesagt…

Erstmal: Danke, Jay, bei dir ist es so angekommen, wie ich es im Sinn hatte. =)
Wobei ich es teilweise selbst nicht gut herausgearbeitet finde, da muss ich den andern zustimmen.
Strophe 4 ist tatsächlich nicht so der Burner, dessen bin ich mir bewusst... ^^ Allerdings ist es bei mir oft so, dass ich, wenn ich wörtliche Reden einbaue, diese nur als Bild im Kopf hab, nicht als tatsächlichen Auspruch. Natürlich wäre diese "Unterhaltung" in der Realität sehr, sehr seltsam. *g*
Okay, hätte man besser machen können, wenn man Lust gehabt hätte. x) Ich hab schon länger kein Gedicht mehr geschrieben und das war eher ein Versuch, um wieder reinzukommen.
Ich schätze, ich bin zur Zeit einfach zu glücklich. *g*
Beim nächsten Thema wird's hoffentlich wieder besser, da nehm ich mir mehr als 'ne Viertelstunde Zeit! =D