Freitag, 15. Mai 2009

Erwählt

Du wähltest die Situation
Und warst nicht bereit
Mit ihr zu leben

Du wähltest einen Menschen
Und konntest ihn nicht
So lieben wie er es verdient hatte

Du wähltest Verbindlichkeit
Und verlangtest dann
Dass man sie widerrufen kann

Du wähltest das Ende
Und bist nun zornig
Über seine Konsequenzen

Du wähltest den Kampf
Und klagst nun
Über sein Stattfinden

Du wähltest die Waffen
Und bist nun verletzt
Dass sie auch benutzt werden

Ich wähle Akzeptanz
Was du dir wünschtest
Sollst du bekommen
Und ich lache
Jedesmal
Wenn du über die Wirklichkeit
Weinst

3 Kommentare:

CheeseSteakJim hat gesagt…

Es gefällt mir, auch wenn ich es an manchen Stellen etwas... wie soll ich sagen... unbeholfen finde von der Wortwahl her. Aber das trägt wiederum dazu bei, dass dieser Widerspruch von Entscheidung und Folge gut rauskommt.

Vor allem ein schönes, starkes Ende.

P.S.: Ich war so frei die Labels hinzuzufügen.

Karen hat gesagt…

Tolles Thema, das du genommen hast. Verantwortung zu übernehmen und zu seinen Entscheidungen zu stehen scheint für manche Menschen ziemlich schwer zu sein ^^

Ich bin immernoch fasziniert davon, dass deine Gedichte auch wirklich Gedichte sind und nich einfach nur ein Prosatext mit "willkürlichen" Zeilenumbrüchen. Ich hab schon so oft versucht, solche Gedichte zu schreiben, es aber nie geschafft. Toll, dass du mitschreibst :)

Anonym hat gesagt…

Ich mag es sehr, vor allem das geniale Ende und die wahnsinnig geile Strophe 6, durch das "verletzt", das sich auf beide Zeilen bezieht.

Was mir nicht in den Kram passt ist Strophe 4, denn hier wird "das Ende gewählt" und darauf folgt der Kampf. Ist das so gemeint, dass man das Ende von etwas wählt (Beziehung usw) und die Konsequenz dann der Kampf ist? Dann passts natürlich. Fand ich beim ersten Lesen nur etwas schwer, an sich aber keinerlei Mangel. :)