Freitag, 29. Mai 2009

Außenseiter

Du folterst und du quälst uns und du hörst einfach nicht auf
Du suchst dir alte Opfer, immer weiter, immer drauf
Immer schneller, immer lauter, immer lüsterner die Gier
Du musst sie schnell befriedigen, sie weckt in dir das Tier.

Die Klingen dreh'n sich schneller, und so hältst du es im Zaum
Das Opfer, das du auserkor'n - Es wehrt sich leider kaum
Sein zaghafter Versuch zu reden stumm, ein böser Traum
Deine Macht, sie treibt dich an, treibt vor die Zähne Schaum.

Wenn du vor deinen Opfern stehst, sie fesselst und missbrauchst
In ihre Ohren schale, faule Sprüche schmierig hauchst
Wenn keine Widerworte mehr aus müden Augen fleh'n
Dann ahnst du nicht, was sie noch tun, lässt du sie endlich geh'n:

Sie schreien und sie fluchen und sie rufen deinen Tod
Sie spucken deinen Namen aus, als wär's verfaultes Brot
Ihr Widerstand, stets ungebrochen, flammt in ihnen auf
Und dennoch nehmen sie die Qualen bald wieder in Kauf.


(Wer das Gedicht bis hierhin toll fand, sollte die letzte Strophe nicht lesen.)


Beim nächsten Meeting bist du wieder mit von der Partie
Und redest und du redest und zu Wort komm' wir dann nie.
Wenn Dummheit weh tut, dann nicht dir, das könnte ich auch schwör'n
Es lässt nur uns're Ohren schrei'n, denn sie müssen dich hör'n.

1 Kommentar:

Jay Nightwind hat gesagt…

Ich find es gut.

Ich habe schon ein wenig geahnt, in welche Richtung es geht und finde es mit der zusätzlichen Strophe toll. Nir fehlt eigentlich nur die Strophe in der der Erzähler aufsteht und mir blutenden Ohren wirklich schreit. "Schmerzensschrei" halt.