Donnerstag, 11. September 2008

So Viel

Ich wage mich jetzt doch noch an die Themen, die ich ausgelassen habe.
Mir fiel über eine Stunde lang einfach nichts ein und dann schließlich schrieb ich einfach das hier, weil ich es in dem Moment singen konnte und ich das toll fand. Im Großen und Ganzen finde ich das Gedicht jedoch nicht gelungen, aber es ist alles, was bei "Sackgasse" rauskam, auch wenn es bei mir eher "Aus der Sackgasse rauskommen" heißt.

So viel

Deine Hand zuckt

Du hast so viel geträumt
Hoffend, Träume würden in Erfüllung gehen
Du hast so viel versäumt
Glaubend, die Gelegenheit bliebe bestehen

Du hast so unglaublich viel gesehen
Verlangst, die Erinnerung möge nie vergehen
Du willst in der Vergangenheit leben
Meinst, Nostalgie kann deine Menschlichkeit beheben

Du denkst an schöne Zeiten zurück
Und du hoffst und du hoffst und du hoffst
Mit ein klein bisschen Glück
Wiederholt sich das Stück

Hör auf zu denken
Fang an zu leben
Stoppe das Nehmen
Beginn’ zu geben

Und du
Träumst und du hoffst und du nimmst

Und du
Rennst und du springst und du schwimmst

Und du
Glaubst und du meinst und du verlangst

Und du
Gleitest und du hüpfst und du tanzt

Und du
Denkst und du versäumst und du giebst

Und du
Fühlst und du küsst und du liebst

Und du
Versäumst, nimmst, glaubst, denkst, springst und du verdirbst

Und du
Fühlst, träumst, tanzt, schwimmst, liebst und du stirbst

Doch deine Hand zuckt

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Wow! Ich bin wie bezaubert, bzw. mal wieder den Tränen nahe.
Einzigartig!
Es erinnert mich sehr an mein Leben im Moment, oder auch das ganze letzte Jahr. Die ersten drei Strophen geben das 1 zu 1 wieder. Deswegen berührt es mich so.
Und was danach noch kommt macht Mut, endlich wieder all das zu tun, was du da beschreibst.
Du bist super, Marco, und von wegen das Gedicht könnte nicht gut sein! Tz.
Die Reime finde ich auch sehr schön.
Lieblingsstrophe:
"Du denkst an schöne Zeiten zurück
Und du hoffst und du hoffst und du hoffst
Mit ein klein bisschen Glück
Wiederholt sich das Stück"

Klasse. Der zweite Vers spielt sehr schön darauf an, dass das Hoffen endlos ist und sich ständig alles wiederholt, ohne besser zu werden.
Vers 3 und 4 sagen genau das aus, was man in einer solchen Situation denkt. Ein bisschen Glück... Ein klitzekleines bisschen, weil eigentlich verlangt man ja gar nicht zu viel und eigentlich braucht man nur etwas Glück, dann bekommt man alles zurück, was man so vermisst. Eigentlich.
Mhm.
Sehr schön hast du das gemacht, die Zeitinvestition hat sich gelohnt!

Karen hat gesagt…

Na siehste, hat sich doch allemal gelohnt, weiterzuschreiben, Marco. Die Strophen mit dem "Und du" find' ich besonders toll. Erinnert mich ein bisschen an "Press hold", nur dass es mehr Sinn macht als "Grow old - and when you're old you die and when you die you're dead".

Toll find' ich auch den Vers "Meinst, Nostalgie kann deine Menschlichkeit beheben". Klingt so, als würde das LD Menschlichkeit mit Schmerz bzw. Trauer gleichsetzen, die es nur durch Nostalgie und die Erinnerung an schöne Zeiten beenden kann. Toll gemacht.


Gefällt mir auf jeden Fall gut. Echt gut. Mach' ein Lied draus, Marco :-)

Jay Nightwind hat gesagt…

Marco, mal ohne Scherz, du solltest Songwriter werden. Ich habe in meinem Kopf Witt, Heppner oder auch Naidoo dieses Lied singen hören.
Und es wäre ein Hit.

Andreas Arnold hat gesagt…

Hast Du die Melodie bei notenblatt.de
Können es ja mal zusammen singen und über musicload.de anbeiten ;-)

"Nostalgie kann deine Menschlichkeit beheben"

Warum will das LD seine Menschlichkeit loswerden?

Anonym hat gesagt…

@Teresa, Meadow: Ja, hat sich tatsächlich gelohnt. Schön, dass es euch beiden gefällt. :)

@Jay: Naidoo darf niemals meine Texte lesen, sonst wird sein Weg wirklich kein leichter sein.^^
Aber danke.

@Lichtträger: Die Melodie aufschreiben, die mir im Kopfe schwebt? Puh, ne, belassen wir es bei dem Gedicht.^^
Das mit der Nostalgie und Menschlichkeit ist so gemeint, dass das LD schon alt ist, in der Vergangenheit leben möchte und durch ständiges Denken an die alten Zeiten, die Menschlichkeit, also das unausweichliche sterben umgehen möchte.