Donnerstag, 4. September 2008

Verloren

Ich blick mich ängstlich um
Und seh' um mich herum
Nur tote Träume und Ideen
Sorgfältig zerrupfte
Drei-Wünsche-frei-Feen

Ich hab' zu lang gewartet
Zu viel von dir erwartet
Jetzt steh ich hier, bin ganz allein
Und halt' drei gezupfte
Vertrocknete Röslein

Ich wollte sie dir schenken
Die Zweifel so ertränken
Du hast mir aber nicht vertraut
Ich stach mich und tupfte
Das Blut von der Haut

Der Weg, er fand sein Ende hier
Ich stand im Regen, neben dir
Die Tropfen brachen mir das Haar
Dein Blick, er zerrupfte
Mein Herz ganz und gar

8 Kommentare:

Jay Nightwind hat gesagt…

Ach, können wir uns nicht endlich alle mal glücklich verlieben und ekelhafte überlaufend glückliche Gedichte schreiben? ;)

Spaß bei Seite. Es ist ein schönes melancholisches Gedicht.

Andreas Arnold hat gesagt…

Die ersten drei Verse der Strophen sind immer jambisch. Dann weichst du ab und der Lesefluss bricht, was schade ist, denn, wenn auch inhaltlich nichts Originelles (doch warum nicht auch mit gebräuchlichen Metaphern spielen?), es hat an sich Atmosphäre.

Zu

S1V4, S1V5
S2V4, S2V5

fällt mir spontan kein Vorschlag ein :-(

S3V3, das "aber" stört
S3V5, wirkt zu kurz.

Vorschlag:

Du hast mir nicht vertraut
So stach ich mich und tupfte
Das Blut von meiner Haut

Ähnliches bei S4.

Vorschlag:

Dein starrer Blick zerrupfte
Mein Herz nun ganz und gar.

Anonym hat gesagt…

@ Jay: Danke. :) Und: Glücklich verlieben wär natürlich super.

@Träger des Lichts:
Der Bruch zwischen Vers 3 und 4 ist gewollt.
Ich hab an dem Gedicht gestern seeeehr lang getüftelt und es war glaub ich das erste Mal, dass ich genau auf Hebungen und Senkungen geachtet habe... Und jetzt kommst du und willst das wegverbessern. *g* Beim jeweils vierten Vers ist der Rhythmus identisch, genau wie jeweils der fünfte - mit einer Ausnahme. Und das war nicht einfach, ich hab's aber so hingekriegt wie ich wollte und deshalb bleibt es auch so. :)
Deine Vorschläge gefallen mir deshalb nicht. Die letzten beiden Verse jeder Strophe sollen "etwas Besonderes" bleiben.

Andreas Arnold hat gesagt…

Das könntest Du aber auch eleganter lösen, ohne den Lesefluss zu unterbrechen. Sie sind doch schon durch die romantische metaphori etwas besonderes. Warum also den Leser bewusst zum abbrechen zwingen?
Zumindest die Reimpaare sollten doch das gleiche Versmaß haben. Oder halt wieder auf Reime verzichten ;-)

Anonym hat gesagt…

Hmmm...
Ich finde, wenn die Verse mit den Reimpaaren nicht ein vollkommen verschiedenes Versmaß aufweisen, reicht das, um den Reim zu betonen.
Jedenfalls finde ich, dass in diesem Gedicht der Reim gut genug herauskommt.
Warum ich den Leser unbedingt zum Abbrechen zwingen möchte... kann ich dir ehrlich gesagt nicht so einfach beantworten. Gedichte entstehen bei mir aus einem Gefühl heraus, deswegen achte ich auch nicht so akribisch genau wie du darauf, dass alles von der Metrik her perfekt passt. (Obwohl ich immer noch finde, dass mir die Metrik bei dem vorliegenden Gedicht gut gelungen ist...)
Ich glaube, dass Vers 4 und 5 jeweils nur durch einen Abbruch das Gefühl, das ich beim Schreiben hatte, rüberbringen.
Ich finde, es passt einfach. Aber das ist wohl Geschmackssache.
Und unsere Geschmäcker sind doch meist verschieden. ;)

Andreas Arnold hat gesagt…

Scheint mir auch so. Aber diese Ansicht ist state of the art. Insofern, hoffe ich, erlaubst Du mir, dich weiterhin davon zu überzeugen zu versuchen ;-)

Anonym hat gesagt…

Ich freu mich immer über deine Meinung. ;)

Anonym hat gesagt…

Hmmm....sehr merkwürdig. Strophe 1 und 4 finde ich klasse, während die anderen beiden mir kein bisschen zusagen. Aber die erste und letzte...YES! :)